Es pflegen mehr Leute untereinander Kontakt als je zuvor. Die elektronische Kommunikation macht es möglich. Das Regime der Virtualität hat den Lebensraum erweitert, die Welt ist zum Dorf geworden, aber anders, als man sich das früher dachte. Man kennt viele, und die Qualität einer Persönlichkeit misst sich an der Anzahl ihrer Kontakte. Es gilt der Netzwerkfaktor. Es gilt die Quantität.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 23. 1. 2011
Kolumne “Wort zum Sonntag”, von Haimo L. Handl, 22.06.2008
In gleichheitsversessenen Zeiten und Gesellschaften wird Talent beargwöhnt und hohe Könnerschaft als elitär abgewertet, weil sie die Chancengleichheit der minder Bemittelten schwäche und reduziere. Das zeigt sich auch in der Sprache, im Spracherwerb, dem Sprachunterricht und der Sprachpflege. Das früher als erstrebenswert gesehene Ziel, durch Bildung das Niveau zu heben, wird als untauglich verworfen, weil es zu zeitaufwendig und zu teuer komme. Leichter ist es, das Niveau zu senken und die mindere Sprachkenntnis zur Norm zu machen.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 15.07.2007
In einer globalisierten Welt muss man polyglott sein, um erfolgreich kommunizieren zu können. Es wird vom intensivierten Konkurrenzkampf gesprochen, vom Politikum der Sprachen und ihrer Stellung in der Welt der Wirtschaft und Politik. Und dann auch der Kultur. Würden gegenwärtige, den Erfolgreichen vernünftig erscheinende Marktkriterien auf die Kultur übertragen, müsste die eigene Sprache, so sie nicht eine wirkliche Weltsprache ist, aufgegeben und die herrschende Erfolgssprache übernommen werden. Die Selbstaufgabe wäre vernünftig, weil sie die Welt öffnete und leichtere Verständigung und Geschäfte ermöglichte.