Der Jahreswechsel wird auch in den sogenannt aufgeklärten Gesellschaften nach einem atavistischen Ritual gefeiert, auch wenn die meisten die Hintergründe nicht kennen. Eine Mischung von religiösem, heidnischem und profanem Feiern, sogar dort, wo die Ausgelassenheit dominiert. Denn Feste bieten und sollen Gelegenheit bieten zum Ausgelassensein, vor allem für jene, die selten Auslauf haben, fast nie gelassen sind, selten ausgelassen. Man lässt die Sau raus und fühlt sich befreit, ausgelassen. Der gemeinsame Konsum hilft wie bei der Kommunion und schafft das Trugbild von fröhlicher Runde, Gemeinschaft. Man wünscht den Andern wie sich selbst, was man immer wünscht, alle Jahre wieder, und freut sich, dass es noch möglich ist.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 1. 1. 2012
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 20.09.2009
Nach der einstimmigen Resolution 55/282 der UN-Generalversammlung vom 7. September 2001 soll der 21. September weltweit als Weltfriedenstag begangen werden. Das Thema ist so unbekannt und unbeliebt, dass die Resolution bis jetzt kaum Beachtung findet. Im Gegenteil: die Kriege werden immer besser organisiert und sind zum “normalen” politischen Mittel für Regierungen, Aufständische und Terroristen geworden, die alle plausible Gründe anführen könnten, würden sie darum gebeten. Viele Regierungen offerieren ihre Begründungen für die Notwendigkeit der Kriege ungefragt, ungebeten. Sie beanspruchen frech ihre Deutungshoheit und werden von willfährigen Expertenbütteln und opportunistischen Politikern einerseits, hassenden, rachsüchtigen, sadistischen Unmenschen andererseits unterstützt.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl vom 24. Mai 2009
Dass die weltweite Wirtschaftskrise nicht nur eine finanzielle ist, dämmert langsam vielen. Sie ist eine modernisierte Kriegsform für das profitable Kriegsgeschäft, für den Profit. Dieses globalisierte Geschäft verlangt Geschäftstüchtige. Nicht nur Geschäftsmänner und -frauen, Geschäftsleute, sondern bedenkenlose (gedankenlose) Produzenten und Konsumenten. Dieser Notwendigkeit entsprach die Europäische Union vor Jahren mit Unbildungsmassnahmen, die als moderne Bildungsmassnahmen umgesetzt wurden (Bolognaprozess). Dieser Prozess erfolgt jetzt weltweit, seit das Kapital global gesiegt hat und die Wirtschaft unumschränkt herrscht.