Die jüngsten Beschlüsse zum ESM, die rigiden Sparauflagen, die verzweifelten Versuche, trotzdem gleichzeitig Konjunkturspritzen zu verabreichen, die Bereitschaft, Inflation in Kauf zu nehmen, indem Geld in unbeschränkter Höhe zur Verfügung gestellt wird, als ob es irgendwo lagere und nur darauf warte, abgezogen und verteilt zu werden, sind Ausdruck nicht nur einer tiefgehenden Finanzkrise, nicht nur einer Wirtschaftskrise, sondern einer existentiellen Krise der Union als System.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 14. 10. 2012
Verantwortliches Management kennt für seine Projekte immer Pläne für den “Fall der Fälle”, das sogenannte “worst case scenario”. Auch wenn es noch so unwahrscheinlich klingt, man muss wissen, was wie zu geschehen hat, wenn: Wenn dies oder jenes geschieht bzw. NICHT geschieht, was weder vorhergesehen noch erwartet ist. Generell müssen schlimmste Einbrüche oder Unfälle bedacht und durchgerechnet werden, um zu sehen, was dann wie geschehen kann, um davon Sollmaßnahmen abzuleiten. Das gilt Verkehrseinrichtungen ebenso wie Gebäude, für Kraftwerksanlagen, Staudämme, Bergwerke usw. Es gilt auch politisch für soziale Unruhen oder gar Krieg.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 02.05.2010