Regimekritik

Date 2012-11-10

Als der chinesische Autor Mo Yan kürzlich den Nobelpreis für Literatur erhielt, erschollen im Westen wie im Osten, besonders auch in China, kritische Stimmen, die ihm ankreiden, dass er ein regimetreuer Bestsellerautor sei. Fast überall wurde primär Politik und Ideologie zum Beurteilungsgegenstand, eine gewisse gutmenschlerische Moral, und vereinzelt auch Bezweiflungen seiner literarischen Qualität.

Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 11. 11. 2012

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Literaturgewichte

Date 2012-10-21

Der heurige Literaturnobelpreis an den chinesischen Autor Mo Yan hat fast mehr Reaktionen auf politischer und ideologischer Ebene bewirkt, als literarische. Das ist symptomatisch gerade für unsere “westliche” Kultur, die mehr und mehr nicht nur in einer wirtschaftlichen und politischen Krise steckt, sondern auch einer kulturellen.

Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 21. 10. 2012

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Dichterwette

Date 2011-10-09

Bob Dylan erhält den Nobelpreis für Literatur. Pardon, das galt nur bis ganz kurz vor der Verkündigung. Dabei waren die Erwartungen kräftig geschürt worden, die Wetteinlagen beträchtlich. Die Wettbüros in England hatten jedoch in vorletzter Sekunde einen Wink erhalten; und tatsächlich gewann ein echter Poet den Preis. Dass es ein Europäer, sogar ein Schwede ist, alt, ein Lyriker mit schmalem Werk, erboste nicht nur viele Wetter, sondern auch Literaturkritiker und andere Geschäftemacher, vor allem in den USA, wo allerdings auch einige seiner heftigsten und warmherzigsten Bewunderer und Befürworter leben.
Dichterwette. Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 9. 10. 2011

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Machtwerterelationen

Date 2010-10-10

Das norwegische Nobel-Preis-Komitee hat den diesjährigen Friedensnobelpreis dem chinesischen Autor Liu Xiaobo verliehen und damit, trotz heftiger Warnungen der chinesischen Regierung, einen Dissidenten ausgezeichnet, der wegen seiner in Anspruch genommenen freien Meinungsäußerung 2009 zu elf Jahren Haft verurteilt wurde. Das Komitee hat sich also nicht dem Druck gebeugt, obwohl China meinte, die Preisverleihung stehe im Gegensatz zu den Grundsätzen des Nobelpreises, weil damit ein Verbrecher geehrt werde, der nach geltendem Recht verurteilt sei.

Hätte in Oslo ein ähnlicher Geist geherrscht, wie er hierzulande oder in Deutschland die Gutmenschler und politisch Korrekten, die Rosarotgrünlichen, negativ auszeichnet, wäre freilich der Preis nicht an ihn verliehen worden. Diese Korrekten verstehen, dass freie Meinungsäußerung nur dann frei sein darf, wenn sie gewissen Richtungen und Regeln entspricht.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 10.10.2010

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War is peace

Date 2009-12-17

Am 10. Dezember 2009 nahm der amerikanische Präsident Barack H. Obama in Oslo den Friedensnobelpreis entgegen. Das norwegische Nobel Komitee hat sich einmal mehr einer Ideologie der realpolitischen Machtverhältnisse gebeugt bzw. als zumindest ideologisch integrierter Teil des herrschenden Establishments seinen Friedensvorstellungen damit deutlich Ausdruck verschafft.
Kolumne von Haimo L. Handl, 13.12.2009

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