Verstümmelung
2012-06-30
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 1.7.2012
Wort zum Sonntag Beitrag in Kultur-online.net
Podcast für Bildung, Kommunikation & Literatur
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 1.7.2012
Wort zum Sonntag Beitrag in Kultur-online.net
Anlässlich eines Begräbnisses dachte ich über Formen der Trauer nach, die Bedeutung der Trauergemeinschaft, der Rituale, der Gespräche, des Austausches. Und dass es dafür heute virtuelle Angebote im Internet gibt. Nicht nur Gedenkseiten etc., sondern virtuelle Grabpflege, virtuelle Trauergemeinden, virtuellen Austausch.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 4. 12. 2011
Wort zum Sonntag Beitrag in kultur-online.net
Der Meldung war nicht auszukommen. In den Weltnachrichten musste ich erfahren, dass der britische Prinz seine Braut geheiratet habe und dass nicht nur die beigeisterten britischen Monarchisten jubelten, weinten und kreischten, sondern an die zwei Milliarden Fernsehzuschauer eine eigentümliche Gemeinschaft bildeten, um dieses Spektakel zu verfolgen. Eine quasi-religiöse Erfahrung als Ersatz für die Bitternis des harten Daseins, ein Opiat, wie Religion, um selbstvergessen für Augenblicke vermeintlich höhere Weihen zu empfangen und in einem Himmel zu schweben.
Kolumne “Wort zum Sonntag” vom Haimo L. Handl, 01.05.2011
Wort zum Sonntag Beitrag in kultur-online.net
Der Jahreswechsel wird in allen Kulturen rituell gefeiert. Auch moderne Gesellschaften pflegen ihn archaisch, mythisch. Noch in den kommerziellsten Umtrieben von Silvester- und Neujahrsveranstaltungen stecken uralte Vorstellungen. Als ob. Als ob es ernst zu nehmen wäre. Als ob man sich selber traue und vertraue. Als ob Zeit eine Göttin wäre, eine unheimliche Kraft. Als ob der Kalender magisch vorschriebe.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 2. 1. 2011
Wort zum Sonntag Beitrag in kultur-online.net
Das norwegische Nobel-Preis-Komitee hat den diesjährigen Friedensnobelpreis dem chinesischen Autor Liu Xiaobo verliehen und damit, trotz heftiger Warnungen der chinesischen Regierung, einen Dissidenten ausgezeichnet, der wegen seiner in Anspruch genommenen freien Meinungsäußerung 2009 zu elf Jahren Haft verurteilt wurde. Das Komitee hat sich also nicht dem Druck gebeugt, obwohl China meinte, die Preisverleihung stehe im Gegensatz zu den Grundsätzen des Nobelpreises, weil damit ein Verbrecher geehrt werde, der nach geltendem Recht verurteilt sei.
Hätte in Oslo ein ähnlicher Geist geherrscht, wie er hierzulande oder in Deutschland die Gutmenschler und politisch Korrekten, die Rosarotgrünlichen, negativ auszeichnet, wäre freilich der Preis nicht an ihn verliehen worden. Diese Korrekten verstehen, dass freie Meinungsäußerung nur dann frei sein darf, wenn sie gewissen Richtungen und Regeln entspricht.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 10.10.2010
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