Sprechen wir vom Kriegsende, erinnern sich die meisten an den 2. Weltkrieg. Einige wissen, dass er am 1. September 1939 begann und am 2. September 1945 endete. An den 1. Weltkrieg erinnern sich wenige; von ihm wissen viele nur Vages. Es hat kein allgemeines und vertieftes Lernen aus der Geschichte stattgefunden. Nach dem Krieg scheint vor dem Krieg.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 2. 9. 2012
Vor Kurzem wurde in Winterthur, Schweiz, ein Mann zu einer siebenjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, weil er in einem Inserat eine Mutter mit ihrer Tochter zur Schlachtung feilgeboten hat; 39 Interessierte hatten sich gemeldet. Die Sexologin Christa Gubler wundert sich, dass nicht mehr Interesse zeigten. Die Empörung ist groß.
Kolumne “Wort zum Sonntag”, Haimo L. Handl, 13. 5. 2012
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 23. 8. 2009
Die meisten westlichen Republiken sind frei. Die Wissenschaft und ihre Lehre ist besonders frei. Die Künste sind frei. Die Meinung ist frei und die Medien sind frei. Alle sind so frei, dass sie in aller Freiheit sich selbst unfrei setzen dürfen, aus Vernunft die Freiheit begrenzen oder aufgeben, hintanstellen oder neu, spezifiziert, definieren: die Freiheit zur Unfreiheit ist unser aller höchstes Gut. Es wird immer gegen jeden Angriff verteidigt.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 2. 8. 2009
Spricht man von “Weltliteratur”, müsste man für das bessere Verständnis eigentlich auch klären, welche Welt man meint. Welt ist nicht gleich Welt. Immer noch, trotz der herrschenden Globalisierung, wird sie von Nationen bestimmt, dann auch von Religionen oder auch Ethnien bzw. Rassen. Da hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg nicht viel geändert, nur die Mittel der Technik und Kommunikation haben sich modernisiert. Der Geist, so wird uns überall drastisch vor Augen geführt, schickt sich in die “Sachzwänge”, wie man die Gegebenheiten nennt und damit legitimiert, und die Berufungen auf Eigenheiten eigener Kultur, als deren Ausdruck manchmal auch die Künste inklusive der Literatur gehandelt werden, sind eher einem Marktkalkül zuzusprechen, als einem reifen, genuin eigenem Kulturverständnis.
Kolumne “Wort zum Sonntag”, 20. 7. 2009, von Haimo L. Handl
Der Ausspruch des epileptischen und als geistesschwach bezeichneten österreichischen Kaiser Ferdinand (1793-1875), der im Revolutionsjahr 1848, das die restaurative Epoche des Biedermeier, begonnen mit dem Wiener Kongress 1814), abschloss, zugunsten Franz Joseph 1. die Regierungsgeschäft übergab, ist zum Kernspruch einer abwehrenden, ängstlichen, unterdrückenden Zeit und ihrer Regime geworden.