Der Untergang ist in. Nicht nur des Abendlandes, der ganzen Welt. Die Massen gefallen sich in düsterer Wehklage, die sie pervers genussvoll inszenieren und konsumieren. Trotz Krise wird konsumiert, was nur geht. Der Blick aufs Unheil ist jedoch getrübt und selbstverlogen.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 18.12. 2011
Das MAK, das gerne Vorreiter sein möchte, versucht’s diesmal mit einer einzigartigen Show nordkoreanischer Kunst. Da muss das Attribut “Staats-” gar nicht angeführt werden, denn in dieser totalitären Diktatur gibt es nur Staatskunst, sozialistischen Realismus als Realismus. Das heißt, als Fiktion, als propagandistische Persuasion und Beteuerung, Beweihräucherung. Ein Hofstaat, wie er sonst in so reinen Formen nirgendwo mehr existiert, aber seine Nachbarschaften und Verwandtschaften hat, weltweit, zumal das Totalitäre oder die Führerausrichtung, auch wenn’s ein Kaiser als Vaterersatz war, nur eine kurze Vergangenheit hat und seine Auswirkungen auch in Kulturen und Gesellschaften der “modernen” Welt zu spüren, zu erleiden sind.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 23.05.2010