Das Absterben, das Artensterben, wird vielfach und vielerorts vehement beklagt. Das Absterben von Sprachen wird als unermesslicher Verlust gesehen. Anstrengungen sollten unternommen werden, heißt es von Gutmeinenden, zu bewahren.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 24. 4. 2011
Die Reaktionen der Deutschen auf die Atomkatastrofe in Japan hat viele erstaunt. Berufene Vernünftige schelten die Deutschen Unvernünftige und malen das Zerrbild der fälschlich sich zu Tode Geängstigten, der Furchtsamen, machen sich lustig über deutsche Bedenken. Einer, der immer für Zivilcourage und Empathie eintritt, macht sich blöde lustig über diese Deutschen, die sich über eine so weit entfernte Katastrofe aufregen, als ob sie bei ihnen selbst sich ereignet hätte.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 3. 4. 2011
Kürzlich fand ich in einem Youtube-Video eines Puppenspielers, der zum Text und zur Musik von Georg Kreislers “Schlag sie tot” spielte, folgenden Warnhinweis: “Mit Erschrecken und Erheiterung musste ich feststellen, dass dieses Video, das Sie gerade sehen, auf einschlägig-rechtsradikalen Channels als Favorit gepostet wird. Erschreckend, weil solche Channels hier geduldet werden, erheiternd, weil dieses Video, bei dem es sich um bitterböse Satire handelt, ernst genommen wird, somit diese Channels karikiert.”
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 27. 3. 2011
Kürzlich las ich in einer großen Tageszeitung unter dem reißerischen Titel “Gebt uns unsere Kunst zurück!” über den Vorwurf, der Westen, also Europa und die USA, die wichtigen Sammler, Auktionisten und Galeristen, würden die chinesische Kunst nach ihren eigenen Maßstäben bestimmen, manipulieren. Sie sei damit ins Korsett der geschäftstüchtigen Westler gepresst, woraus sie befreit werden müsse.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl,. 27.06.2010
Das Erdbeben in Haiti hat sehr viele Opfer gefordert. Die Reaktionen waren geteilt. Einerseits Entsetzen über das Unglück, die Katastrofe und spontane Hilfe, die in eine organisierte ausgebaut wurde. Andererseits Häme, Verwünschung und Verfluchung, die einen tief barbarischen Zug böser Menschen offenlegten, die als Tugendterroristen von Gottesstrafe schwätzten und giftschäumend noch mehr den Opfern, die sie als Täter sahen, hintennachwünschten.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 21.02.2010