Es sind nicht nur die vielen Illustrationen, Comics und dergleichen, die Texte anreichern oder ersetzen, sondern überhaupt die grafische Gestaltung und Aufbereitung, die den eigentlichen Text oft stark in den Hintergrund treten lassen. In manchen Bereichen kann man von einer extrem visualisierten Textgestaltung sprechen. Gängige Zeitschriften bzw. Glamourmagazine erscheinen in/mit einem eigenen geometrischen Leitgefüge, damit der strapazierte Leser sich zurechtfinde auf den vorgegebenen Wegen: wie im dichten Verkehr oder riesigen Gebäudeanlagen kann er sich an Farben, Linien, Punkten, Piktogrammen und Indizes orientieren.
Kolumne „Wort zum Sonntag“ von Haimo L. Handl, 19. 6. 2011
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl vom 1.3.2009
Der Titel könnte, entsprechend der geilen Erwartungshaltung, leicht missverstanden werden: wieder eine Horrorstory über Lehrer, die prügeln. Nein, es geht um den allgemeinen Volkssport, die Lehrerschaft zum Prügelknaben (gilt für beide Geschlechter; das Wort hat seine eigene Geschichte!) zu machen und frech Forderungen zu stellen, die, würden sie anderen so zugemutet, zu einem entrüsteten Protest, wenn nicht zu aktiven Unruhen führten.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 02.12.2007
Bevor die PISA-Studie offiziell veröffentlicht ist, kursieren schon Werte und deuten Deutler offiziös nationalistisch. Ein lächerliches Schauspiel, das die Unverantwortung sowie Orientierungslosigkeit der «Verantwortlichen» eindrücklich dokumentiert. Wie bei seichter TV-Unterhaltung gieren Politiker und «Experten» auf Reihungen, die Rankings heissen und geben hochbezahlte Expertisen von sich.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 20.07.2008
Querdenker sind gefragt, werden gekürt, gefeiert, gepriesen. Organisationen, Unternehmen, Parteien setzen auf Querdenker. Niemand wundert sich, weshalb nichts vorwärts geht, wie anvisiert, gefordert, vor lauter querem Denker der aussergewöhnlichen Querdenker, die ja doch nur einem breiten Missverständnis, einem Querverständnis folgen.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 11.11.2007
Viele behaupten, die Schulreform sei keine Reform, sondern fauler Kompromiss und Flickwerk. Es scheint nicht nur so, es ist so. Aber es ist zugleich schlimmer. Auch wenn die kleine Reform eine Reform wäre und kein wiederaufgelegter Kompromiss, bliebe die eigentliche Bildungsfrage unangetastet. Das Fänomen der Halb- und Unbildung wird nicht reflektiert, analysiert oder gar intendiert verändert. Es verändert sich als Prozessresultat. Allerdings negativ.