6. August

Date 2011-08-07

In Japan, und nicht nur dort, gedenkt man des Atombombenabwurfs vom 6. August 1945 auf Hiroshima, dem kurz darauf der zweite auf Nagasaki folgte. Heuer erhält das Gedenken neue Brisanz wegen der Atomkatastrofe in Fukushima. Völlig neu für Japan: Die Regierung orientiert sich jetzt auf eine atomfreie Energieversorgung. Die sogenannt “friedliche Atomnutzung” ist zu gefährlich. Der Schock der noch immer nicht bewältigten Katastrofe sitzt tief.

Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 7.8.2011

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CP-Culture

Date 2011-05-15

Fast möchte es scheinen, wir fänden uns in der Situation CP-Culture vs. PC-Culture, die Copy & Paste Culture versus der Politischen Korrektheit. Aber bei genauerem Hinsehen decken sich viele Haltungen der vordergründigen Korrektheit mit den unsauberen der leichtfertigen Kopiererei, dem letzthin doch ruchbar gewordenem Plagiarismus.

Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 15. 5. 2011

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Rechtenaiv

Date 2010-10-16

Unsere wesentlichen Rechtsbegriffe verlieren an Eindeutigkeit und Verbindlichkeit. Eine falsche Relativierung im Zuge einer falschen Toleranzübung unterminiert eigene Rechtsprinzipien. Die Schwächungen der über die Aufklärung mühsam errungenen Bürgerrechte geht nicht nur von den Staaten aus, sondern auch, am Gegenpol, von Bürgerinnen und Bürgern in den Staaten.

Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 17.10.2010

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Wertlos

Date 2010-09-26

Es ist nicht wie früher, nicht wie vor 90 oder 80 Jahren, als die Krisen zielgerichtet in die Katastrofen mündeten. Es geht uns ja nicht schlecht. Aber vielleicht ist gerade das mit ein Teil des Problems, weil fast niemand eine Gefahr sieht, weil es bei bloßen Bekundungen, seichten Appellen, kosmetischen Korrekturen, publikumswirksamen Alibiaktionen bleibt, während das mörderische, ausbeuterische, zynische Programm lückenloser, ertragreicher, unwiderstehlicher denn je durchgeführt wird.

Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 26.09.2010

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In Zeiten der Krise: Exquisit teure Kunst und Tempel samt Events

Date 2010-05-15

Bis vor kurzem sagte man stolz: “Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s allen gut.” Seit den Raubzügen und staatlichen Umverteilungshilfen zugunsten der Reichen und Superreichen hat der Slogan etwas von seinem Charme eingebüßt. Im Kulturbereich gilt scheinbar eine entgegengesetzte Logik: Geht’s allen schlecht, geht’s der Kunst besonders gut. Einer gewissen zumindest. Kunst ist nicht l’art pour l’art, sondern Mittel und Zweck für Kunstfremdes: für Tourismus (früher “Fremdenverkehr” genannt!), für Städtebau, für Politimage und Prestige, für Politik und Weltoffenheit. Neuerdings auch als Ausweis für Sozialengagement und Multikulturalismus.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 16.05.2010

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