Ich erinnere mich noch der Worte des deutschen Bundespräsidenten bei seinem Besuch des KZ Auschwitz-Birkenau im Jänner vergangenen Jahres. Damals mahnte er Verantwortung ein. Nun, es ging um die allgemeine, ewige Verantwortung der Deutschen zu ihrer Geschichte, insbesondere der Nazizeit und des Holocaust. Das fällt natürlich leichter, als persönliche Verantwortung.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 8. 1. 2012
Die Trauerfeiern nach Vaclav Havels Tod zeigten, wie hoch viele Menschen Glaubwürdigkeit schätzen. Nicht zuletzt wegen seiner Charakterzüge bewahrten Tausende ein überaus positives Bild vom ehemaligen Präsidenten, vom Dissidenten und Schriftsteller. Havel stand für Ehrlichkeit, die mehr wog, als er politisch wirkte oder zu wirken vermochte.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 25. 12. 2011
Das vereinte Europa, die Union, mit all ihren Vorläufern, ist ein Kriegsresultat. Der letzte große, in Europa begonnene Krieg, der Zweite, der als Weltkrieg die Welt umstülpte und neu organisierte, schuf ernüchternde Bedingungen, die die maßgebenden Politiker überzeugten, dass die Installation eines Friedens nicht mehr eine diktierte Befriedung sein kann, wie nach dem Ersten Weltkrieg, dass der enge Nationalismus überwunden werden und eine Art Interdependenz hergestellt werden muss, wofür es staatenübergreifende Institutionen braucht, die zu einer Union zusammenlaufen. Mit den letzten umfangreichen Erweiterungen hat die EU dieses Europa ehemaliger Verfeindeter in eine Union konvertiert.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 13. 11. 2011
Als “Die Linke” ein Geburtstagsgratulationstelegramm an den Maximo Leader Fidel Castro sandte, rührte sich in Deutschland Empörung und Häme, so dass die Partei schließlich selbst klein beigab und die Grüße runterspielte. Für den deutschen Volksgeist war das Unterfangen ein Affront, eine Beleidigung der freiheitsliebenden Rechtschaffenen, da Fidel Castro ein Diktator ist. Ein Undemokrat, ein Monstrum.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl vom 4. 9. 2011
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl vom 29.5.2011
Vor 50 Jahren verstarb der französische Autor Louis-Ferdinand Céline. Er gehört in Frankreich zu den viel gelesen Autoren. Sein Werk beeinflusste die Literatur über die Grenzen hinaus. Sein Roman «Reise ans Ende Der Nacht» gilt als Meisterwerk der Weltliteratur. Darin verhöhnt der Autor den Fortschrittsglauben, entlarvt scharf den Patriotismus, Militarismus und Kolonialismus als falsche Werte. Er zeigt die Kehrseite in einer Absage ans Hoffnungsdenken auf