Leselust

Date 2011-02-13

Kürzlich wurde eine kleine Studie einer Umfrage von 400 Österreicherinnen und Österreichern zu ihrem Leseverhalten vorgestellt. Wenig überraschend waren die Antworten, dass ca. 34% als “Vielleser” gelten, weil sie in einem Jahr 10 oder mehr Bücher lesen, 45% aber zu den Lesemuffeln gehören, die nur ein oder maximal fünf Bücher lesen. Trotzdem gaben 62% an, Lesen täte gut. Wie gut? Wem? Für sie als Schwachleser? Ebenso wird festgehalten, dass die elektronischen Medien bei den Jugendlichen dominieren und die Bücher dagegen einfach nicht ankommen.

Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 13. 2. 2011

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Strange 1

Date 2011-01-18

SUBSTANDARD – Wortmusik – 1987
Haimo L. Handl, Text, Stimme; Leo Rausch, Christa Wischetzky, Synthesizer, Percussion

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Der Tod des Autors und der Literatur

Date 2010-11-28

Der humane, freundliche Autor mutet dem reifen Leser nicht mehr zu sich zu unterwerfen. Er muss nicht mehr einer Geschichte folgen, muss nicht mehr versuchen, vorgegebene Texte zu verstehen und zu deuten. Ihm wird bloß ein Gerüst offeriert, innerhalb dessen er selbst SEINE eigene Geschichte, nach seinen Bedürfnissen, Kenntnissen und Wünschen entwickeln kann. Nichts ist voll vorgegeben, das meiste ist offen. Die Freiheit und die Würde des Lesers werden geachtet, er wird in kein enges Korsett gezwungen, kein geschlossener Handlungsablauf nimmt gefangen. Es wird auf die Erzählung, die Geschichte, verzichtet, es erfolgt keine Täuschung mehr.

Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 28.11.2010

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Machtwerterelationen

Date 2010-10-10

Das norwegische Nobel-Preis-Komitee hat den diesjährigen Friedensnobelpreis dem chinesischen Autor Liu Xiaobo verliehen und damit, trotz heftiger Warnungen der chinesischen Regierung, einen Dissidenten ausgezeichnet, der wegen seiner in Anspruch genommenen freien Meinungsäußerung 2009 zu elf Jahren Haft verurteilt wurde. Das Komitee hat sich also nicht dem Druck gebeugt, obwohl China meinte, die Preisverleihung stehe im Gegensatz zu den Grundsätzen des Nobelpreises, weil damit ein Verbrecher geehrt werde, der nach geltendem Recht verurteilt sei.

Hätte in Oslo ein ähnlicher Geist geherrscht, wie er hierzulande oder in Deutschland die Gutmenschler und politisch Korrekten, die Rosarotgrünlichen, negativ auszeichnet, wäre freilich der Preis nicht an ihn verliehen worden. Diese Korrekten verstehen, dass freie Meinungsäußerung nur dann frei sein darf, wenn sie gewissen Richtungen und Regeln entspricht.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 10.10.2010

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Das umzingelte Gedächtnis

Date 2010-09-19

Dieser Tage wurde bekannt, dass Oskar Pastior, gepriesener rumänisch-deutscher Autor, der 2006, kurz vor der Verleihung des Büchner-Preises an ihn verstarb, ein IM der rumänischen Securitate war. Der Münchner Wissenschaftler Stefan Sienerth hat den entsprechenden Beleg bei Recherchen in Bukarest gefunden, worüber er in einem Artikel mit dem Titel “Ich habe Angst vor unerfundenen Geschichten” (ein Satz Pastiors) in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift “Spiegelungen” (Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München – IKGS) berichtet.

Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 19.09.2010

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